 “Topp !”, sagte Melanie als Zeichen der Zustimmung zu mir. Ich habe also eingeschlagen : ein Rechen ganz aus Holz (den mir der Freund Paul S. gemacht hatte) gegen einen Korb Kartoffeln. Aber hat man je solche Kartoffeln gesehen (rief Marie de Sabart entzückt aus), vier davon füllten den Korb ! Der Handel wurde vor Melanies Haus, das gegenüber dem Schloss steht, abgeschlossen. Melanie hat sich zuerst gewundert, dass die Gräfin mich nicht begleitete, dann hat sie mich, von Furcht erfüllt, gedrängt, ihr zu sagen, ob wir es wirklich verlieren würden, das Schloss. Eine Wildsau mit etwa zehn Jungen im Gefolge ging an uns vorbei, gleichgültig gegenüber unserem Austausch in oc.
Melanie war acht Tage verheiratet. Das war zum Zeitpunkt der letzten Kriegserklärung. Ihr Mann ist nie zurückgekommen. Seit jener Zeit züchtet Melanie Kaninchen, überwacht ihre Ziegen und lässt enorme Kartoffeln grosswerden innerhalb Rufweite, wenn nicht im Schatten der Mauern der Feste Montségur.
Melanie befleissigt sich nicht der Sprache der Kreuzritter, so wenig wie sie in der Sprache des Leutnants Philip Mountbatten konversieren könnte, er, der Lehrer an einer Marineschule in Wiltshire war, genau zu der Zeit, als Melanies Mann an die Front der Alliierten zog. An Land war der Verlobte der Tochter des Königs von England nur ein Offizier wie jeder andere. Wenn er nicht die Breitseiten der Marinegeschichte zum Gebrauch für seine jungen Rekruten durchlief, stürzte er sich in den Gemüsegarten der Admiralität, streifte die Ärmel zurück und begann zu graben. Man sagte, dass er eine grüne Hand hatte und dass er die schönsten Kartoffeln in Wiltshire produzierte, eine Grafschaft, wo ein guter Kartoffelerzeuger ein sehr angesehener Bürger ist. Philip Mountbatten war also einer der angesehensten Bürger, was bestätigt wird von Eric Horlock, dem Metzger, Jack Daymond, dem Bäcker, Bert Powell, dem Buchmacher oder dem Dienstmädchen Nellie Harrington, und einigen anderen, die so weit gehen zu schwören, dass der Leutnant Mountbatten sich zerstreute wie “jeder Beliebige unter uns” und dass er sich als ausgezeichneter Kegler entpuppt hatte. Da man immer die gute Rasse merkt, wird die Schwiegertochter der Königin ihrerseits erkennen, , dass der Sohn ihrer Majestät ebenfalls eine grüne Hand in ihren Gärten in Schottland hat ...
“Gott mit Euch !” ruft mir Melanie zu, während ich mich entferne.
Claude d’Esplas (Le Parcellaire)
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Übersetzung : Dagmar Coward Kuschke (Tübingen)
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