
In einer Ecke des Stalls, auf feuchtem Stroh, ganz von Spinnenweben umgeben, vollendet ein Fahrrad, das schwarz war und und rostzerfressene Lenkstange und Pedale hat, da seine Karriere. Hat es am Radrennen der Haute-Vienne teilgenommen, wo in der Gegend von Saint-Léonard die per Fahrrad gestarteten Rennfahrer per Gasantrieb zurückkamen, ausgeraubt von Terroristen, die nicht den staatsbürgerlichen Glauben dieser Meister an der Spitze der Freiwilligen vom Fahrradüberwachungsdienst haben, die berechtigt sind, von zuwiderhandelnden Radfahrern den Identitätsnachweis zu verlangen und gefühllos sind gegenüber der Lektion, die solche Meister ihren undisziplinierten Bewunderern, die sich trotz strikten Verbots in den Loiret begeben, erteilen würden; Meister, die als Gegenleistung eine offizielle Tafel an der Mauer ihres Wohnungsblocks bekommen würden, und dies im schicken Viertel der Hauptstadt, genau in der Strasse, wo ein Marschall von Frankreich wohnt, Auszeichnung, die die resignierte Empörung von Petit-Breton hervorrufen würde, begeisterter Radfahrer, der er ist, allerdings mit staatlichem Diplom für den Bereich Körper- und Sporterziehung, und der nicht immer über den Bumerang-Effekt einer Niederlage für den Gegner erfreut war.
Hat es an dem Rennen Paris-Reims zur Zeit der “grande époque” teilgenommen, in dessen Verlauf man sah, wie im Anstieg zu Stadt-im-Wald Teilnehmer von ihrer Maschine abstiegen oder nicht vorwärts kamen, nach dem Vorbild dieses französischen Meisters, der sich als besiegt bekannte wie ein Bartali, der auf dem Weg zum Col du Portet d’Aspet (in der Gegend von Luchon) in einer Steigung abstieg, von der die Eigeborenen nie abfahren, ohne ein enormes Bündel, das die Abfahrt verlangsamt, hinter sich herzuziehen, wie es mein Pate aus dem Cagire erklärte, zukünftiger Chef des Maquis des Nachbargipfels (und der mir seine Karabiner vermachte).
Hat es den grossen Preis von Puteaux unter dem Kasak Garin (19 bis, rue Delisy in Pantin) gewonnen, ganz in Alumag gekleidet, mit Idéale Sattel, Cantilever-Savoie Bremsen und Mavic Felgen und Lenkstange ? Oder diente es als Reittier für einen der beiden Radfahrer, die eine Briefträgerin angriffen, um ihr die Lebensmittelkarten für Elincourt-Vandelincourt in der Picardie (es war noch nicht Jour de Fête von Jacques Tati !) wegzunehmen, oder war es eins der 7000 Hercules Fahrräder (oder Royal Enfield ?), die darauf warteten, in einer kleinen westfälischen Stadt mit Erlaubnis der Militärbehörden verkauft zu werden ? Oder sollte es ganz einfach das allerletzte Überbleibsel von Strandgut sein, das von einem Fahrradhändler der Nieder-Ariège zur Zeit der abgenutzten schwarzen Räder teuer verkauft wurde ?
Claude d’Esplas (Le Parcellaire)
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Übersetzung : Dagmar Coward Kuschke (Tübingen)
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