Die Geschichte von Tristan und Isolde – "ein man ein wip" -
diese Geschöpfe aus Ton, von Béroul, Thomas, Gottfried
und einigen anderen mit Fleisch und Blut ausgestattet - spielt sich,
wie man im Land der Mitternachtssonne sagt,
"hinter dem Rücken Gottes" ab, zu einer Zeit,
als von dem Bogen "Fehl-Nicht" nur Pfeile der "in’amor"
abgeschossen wurden ; die Troubadoure haben sie uns
zuerst auf erstaunliche Weise wieder und wieder erzählt,
und immer noch vergeblich – meine Herren Gelehrten !
Die Troubadoure, die aus einer Dame ihren Herrn
und aus ihrem Herrn einen Knecht machten…
Es ist also der Ruhm Richard Wagners,
Vers und Ton, Efeu und Rebe, Getränk und Kelch
in ewiger Umarmung vereint zu haben
- mit Hilfe des Interpreten -.
In dem Sternennebel der hier beobachteten Isolden,
aus dem manchmal das "Ur-Geräusch einer Welt,
die leben wird" ertönt, ist zu bemerken daß in Bezug auf Oper
die "Dämmerung der Göttinnen" endlich
- meine Herren Kapellmeister ! -
den Stern der Verklärung ankündigt.
Info Verlag Karlsruhe (1989)
Übersetzung : Dagmar Coward Kuschke (Tübingen) |