ADG-Paris
 

Les Merlufleaux

 
Les Merlufleaux Content : Religiöse Chronik: Seine sehr katholische Majestät Heinrich VIII
Shakespeare William (1564-1616)
Wilhelm dem Eroberer oder "We shall never surrender !"
Lewis Carroll (1833-1893)
Mallarmé Stephane (1842-1898)
Poissard Katechismus…, La Fille de Madame Angot, Religiöse Chronik…
Wie geht’s, Nononcle ? oder durch welches Wunder “das Pferd von Rabelais unter dem Namen Johannes Cavallus in Orange die Doktor Prüfung bestand”
“Beau-Richard und die Lacher auf seiner Seite, Erzählung einer Sache, die sich in Château - Thierry zugetragen hat - 1665”
Das ist ein Bohème-Leben, oder die Kunst, das “Wintermärchen” von Shakespeare zu interpretieren. (1564-1616)
Observatorium von Meudon, Februar 1748 Wie lange sind Sie schon bei der astronomischen Sekte ?
Briefschreiber Voltaire Aufnahmeprüfung für die ENA : Erster Abend
Für Stéphane Mallarmé, Lehrer am Lycée Papa, am Lycée Papi... Concours Général (Wettbewerb zwischen allen Lycées auf der Baccalauréat Stufe - Harraps) (Hundertjahrfeier des Lycée Papi, 1984)
1987 - 1. Oktober - Chronik : Das Lycée Febus feiert sein 100 jähriges Bestehen
Schulinspektorat / Falscher Fuffziger
Vicomte Chosibus reist in die Aquitania Novempopulana
Fräulein Arsinoé
Cosi fan Tutte oder Maria Aparatchika in Böhmen
Wagner, Mallarmé und die Suche nach dem Gral
Donizetti, Walter Scott, Clément Marot und einige andere ...
Bilanz des Geschäftsjahres
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Dans le Journal de Matthieu Galey
Prix Edredon Polyspires
“English stutter” (bégaiement oxonien)
You, English gentlemen, had better surrender !
Maison de Jean de la Fontaine à Château-Thierry
Accordons donc nos joyeux violons
Les vraies pensées sortent de la panse
Edward Morgan Forster
L'enseignement a besoin d'un sérieux coup de balai du secondaire au supérieur
Townsend Peter, Esq., Général d'Aviation
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Roméo et Juliette 95 ou les nouveaux théâtreux
A qui ne va qu'au Sur-G et pas encore jusqu'au Z
République des Lettres ou derniers Salons où l'on cause
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Religiöse Chronik: Seine sehr katholische Majestät Heinrich VIII

 

A portraiture of Henry VIII by the workshop of Hans Holbein the Younger

für Elizabeth Taylor

‘For she’s not froward , but modest as the dove’
(Shakespeare : The Taming of the Shrew, II, 1)

Es war einmal - Charles Perrault erzählt es in seinen Contes du Temps (1698) - ein blutrünstiger Tyrann, Blaubart genannt; eines Tages ging er auf eine Reise und liess seiner neuen Gattin die Schlüssel zu seinem Schloss, verbot ihr aber, ein bestimmtes Zimmer zu betreten. Die Neugier - natürlich - überwog, sie öffnete die Tür und fand sich in der Gegenwart der Leichen aller vorhergehenden Gattinnen von Blaubart ...

Heinrich VIII., zweiter Sohn von Heinrich VII., bestieg den Thron am 22. April 1509, er war fast achtzehn Jahre alt. Ein gutaussehender Fürst, der aber mit zunehmendem Alter korpulent wurde. Geschickt in körperlichen Übungen, mutig ohne Angabe, von ungezwungenem, offenem Wesen, freigebig bis zum Exzess, liebte Heinrich das Studium und besonders das von den grossen Fürsten wenig geschätzte der Naturwissenschaften. Er kannte die Musik (es gibt noch einige von ihm komponierte Stücke), und er war versiert in Philosophie und Theologie. Veranlagt zu Grausamkeit, zeigte er sich indessen als anmassend, weshalb er oft von den Fürsten betrogen wurde, die ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hatten.

Er schlug sich auf die Seite des Heiligen Stuhls: man kann nicht eifriger sein als er am Anfang seiner Herrschaft. Er schrieb sogar auf Latein ein Buch gegen Luther über die Sieben Sakramente; und diese Diensteifrigkeit brachte ihm den Titel “Defensor Fidei” ein, den ihm Leo X. 1521 durch päpstliche Bulle verlieh. Übrigens wenn man das Buch des Königs erwähnt, handelt es sich, noch heute, um das Werk von Heinrich VIII.: Notwendige Lehre und Entwicklung des Christen (1543). Ein Eiferer selbst in seiner Orthodoxie, wachte er über das angemessene Grillen von Ketzern. Er setzte Bischöfe als Staatsräte ein, mit dem grandiosen Höhepunkt von Kardinal Wolsey (Metzgerssohn), der einen Haushalt von beinahe tausend Personen unterhielt und sich für seinen unehelichen Sohn vier Erzdekanate, ein Dekanat, fünf Pfründen und zwei Pfarren geben liess; all dies volkstümlich ausgedrückt in dem Pamphlet von Simon Fish: Die Bittschrift der Bettler (“welche Frau würde sich mit einer Arbeit für 3 Pfennige pro Tag die Hände beschmutzen, wenn sie mindestens 20 für eine Zeitstunde im Bett eines Bruders, eines Mönchs oder eines Priesters verdienen kann?”) oder auch in Henry VIII von W. Shakespeare & Co.:

Ich will Euch erschrecken
Schlimmer als die heilige Glocke,
Als das braune Mädchen
Küssend in Euren Armen lag,
Herr Kardinal.


Aber Heinrich war nicht immer gleichermassen begeistert vom Heiligen Stuhl, denn da er vom Hof zu Rom in Sachen Scheidung nicht die erwartete Genugtuung bekam, trennte er sich von dieser Kirche, zusammen mit seinen Untertanen.

Heinrich hatte als erstes Katharina von Aragonien, Witwe seines älteren Bruders, geheiratet; aber nach achtzehnjähriger Kohabitation, aus der ihm drei Nachkommen erwuchsen (zwei davon starben im Kindesalter), beschloss er, sich von der Königin zu trennen. Es wird gesagt, dass Kardinal Wolsey, der eine Gelegenheit für Rache an Karl V. suchte, welcher ihm versprochen hatte, ihn zum Papst wählen zu lassen, dann aber sein Wort nicht gehalten hatte, Heinrich durch seinen Beichtvater Longland vorschlagen liess, Katharina zu verstossen, weil alle Welt sich an dieser Ehe stiess, die zuzulassen der Papst angeblich kein Recht hatte.

James Basire's print of a 16th century painting of Henry VIII's embarkation at Dover, 1520. Painting is in the Royal Collection

Heinrich, der es satt hatte, so lange immer die gleiche Gattin zu haben, empfing Wolseys Vorschlag mit Wohlwollen. Er hatte sich inzwischen in Anne Boleyn verliebt, und er befahl dem Kardinal, vom Papst die Auflösung seiner Ehe mit Katharina von Aragonien zu verlangen. Der Papst gab ihm zuerst einige Hoffnung, was die Leidenschaft des Königs nur noch verstärkte; aber die Bedenken, eine achtzehnjährige Ehe, mit drei Kindern gesegnet, davon ein überlebendes, zu brechen, oder vielmehr die Angst, bei einem so furchtbaren Fürsten wie Karl V. Anstoss zu erregen, waren schliesslich stärker als die vorher vom Papst geäusserte Neigung.

Nach viel Schmeicheln, Bitten, Drohen, nach Gebrauch seines Geldes, seiner Glaubwürdigkeit und der von François I. musste zur Kenntnis genommen werden: der Papst sagte nein ! Da hatte Heinrich genug, schickte Katharina nach Kimbolton, eine der königlichen Residenzen - im County Huntingdon - und heiratete heimlich Anne, die Tochter von Thomas Bullen, die er im vorhergehenden Jahr zur Marquise von Pembroke gemacht hatte und die am 1. Juni 1533 gekrönt wurde.

Anne Boleyn, von der er nur eine Tochter hatte, Elisabeth genannt und Nachfolgerin von Mary, wurde am 16. Mai 1536 der Kopf abgeschlagen; sie starb so als Opfer von Heinrichs Eifersucht. Lord Rochford, Bruder der Königin, wurde angeklagt, mit seiner Schwester Inzest begangen zu haben und wurde enthauptet, zusammen mit vier Bediensteten der Königin, die man des kriminellen Umgangs mit ihr verdächtigte. Aber es gibt keinen Beweis für die Haltbarkeit dieser Anklage, und es ist zu bemerken, dass die Katholiken und Kardinal Wolsey mit Eifer die Königin anschwärzten, weil sie für die Reformation eintrat.

König Heinrich heiratete am nächsten Tag Jane Seymour und liess sie mit viel Gepränge krönen. Sie brachte Prinz Edward zur Welt (12. Oktober 1537), der seinem Vater auf den Thron folgen sollte, und starb im Kindbett.

Seine vierte Gattin war Anna von Kleve, Schwester des Herzogs von Kleve. Man hatte Heinrich diese Dame als eine der schönsten Personen ihrer Zeit gerühmt; aber er fühlte sich so abgestossen von ihr, als er sie zum ersten Mal sah, dass er sich nicht entschliessen konnte, sie zu lieben und sie einige Monate später entfernte.

Catherine Howard, Nichte des Herzogs von Norfolk und Kusine Anne Boleyns, wurde seine fünfte Gattin. Da sie sehr schön war, war er sehr in sie verliebt, doch das dauerte nicht an, denn sie wurde des Ehebruchs angeklagt. Dereham, Mannock und Culpeper gaben zu, oft bei ihr gelegen zu haben und wurden alle drei enthauptet. Die Königin gestand, dass sie sich vor ihrer Heirat mehreren Männern hingegeben hatte, schwor aber bei ihrem Seelenheil, niemals das Bett des Königs beschmutzt zu haben. Das Parlament verurteilte sie zur Enthauptung, Dekret, das auf dem Tower-Hill am 12. Februar 1542 ausgeführt wurde.

Catherine Parr, Witwe von Lord Latimer, war seine sechste Frau. Eine gewisse Schönheit und ihre sowohl angenehme wie auch einnehmende Art machten sie bei allen beliebt.Dazu kam bei ihr eine lebhafte und gehobene Intelligenz. Aber die Lehre von Luther, die sie angenommen hatte, hätte sie beinahe das Leben gekostet. Sie entkam der Grausamkeit von Heinrich VIII., denn ihre Liebkosungen und Bitten gewannen ihn zurück; er widerrief den von ihm gegebenen Befehl, sie zu verhaften und ihr den Prozess zu machen. Indessen hätte sie vielleicht die Hinrichtung nicht vermeiden können, wenn nicht der Tod Heinrich einige Zeit danach hinweggerafft hätte. Der König starb an einer Komplikation von Körpersäften in einem alten Geschwür, das er am Bein hatte: das war am 28. Januar 1547, er war 56 Jahre alt.

Genaugenommen verliert das berühmte “Halbe Dutzend”, einzeln betrachtet, viel von der Faszination, die es als Gruppe ausübt.

Anna von Kleve war während des grössten Teils ihres langen Aufenthalts in England nur die alleinstehende Tante der Tudor - Familie. Jane Seymour, einfache Figur auf dem Schachbrett der Dynastie, erwies sich allerdings als Gambit. Was das traurige Schicksal von Catherine Parr angeht, gewinnt es erst nach Heinrichs Tod an Interesse. Selbst ein tragisches, mutig ins Auge gefasstes Ende könnte nicht die spontane Abneigung überwinden, die die Nachwelt gegenüber der kalten, berechnenden Anne Boleyn empfindet - alias Anna Bolena in Donizettis Oper, eine merkwürdigerweise von den Primadonnas, wenn auch nicht von Kardinal Wolsey, geschätzte Persönlichkeit : Das ist eine Frau, die mich für immer ruiniert hat (Henry VIII , Shakespeare & Co.) ; was die Hölle des Vatikans nicht gehindert hat, in ihren Kellern ein Bündel Liebesbriefe von Heinrich an Anne sorgfältig aufzubewahren.

Von seinen sechs Gattinnen erregen nur zwei noch Mitgefühl: Katharina von Aragonien, ebenso geduldig wie würdevoll,
die gleich einem Schmuckstück
zwanzig Jahre an seinem Hals hing,
ohne an Glanz zu verlieren
” (Shakespeare),
sie, die ihre Hofdamen nach Schönheit aussuchte und ihnen mütterliche Zuneigung entgegenbrachte; eine Langmut, die ihr die Zuneigung des Volkes gewann, Zuneigung, von der man sagt, dass sie verewigt ist in den Gasthausschildern Catalina Fidel, ihr gewidmet, die besser Englisch als Latein sprach, besonders als sie - kurz vor ihrem Tode - den berühmten Brief voll Seelengrösse an ihren unwürdigen Herrn und Meister schrieb.

Was Catherine Howard betrifft - hätte sie gelebt, wäre sie vielleicht aufs neue in abgründige Verkommenheit gesunken -, bewirkt ihre so offensichtlich mutige Annahme der Strafe für jugendliche Torheit, dass sie in die Geschichte Englands als bejammernswertes Beispiel für einen geräderten Schmetterling eingeht.

Wenn das Werben um eine Frau für den Mann die leidenschaftlichste aller romantischen Erfahrungen darstellt und wenn Musik immer noch Nahrung der Liebe ist, wer wird dann wagen, die erste Hymne (und sei es das Veni Creator !) Heinrich VIII., dem Troubadour, an den Kopf zu werfen, ihm, der, glauben wir es Shakespeare, die Seite der Hurensöhne wählte, die mit schnell wirkenden Mitteln die Damen umwerfen: ein Lied aus Frankreich und eine Fidel ...

(Henry VIII, I,3)

Übersetzung Dagmar Coward Kuschke - Tübingen

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